Skjervøy – friendly killer

Gibt es einen Arsch der Welt, dann habe ich ihn wohl gefunden. Hier sagen sich Eisbär und Rentier gute Nacht. 500 Kilometer nördlich des Polarkreises. Nette Einwohner, hauptsächlich Fischer, wobei einige Paare den Eindruck enger Blutsverwandschaft machen, das bleibt bei so einer abgelegenen Insel wohl auch nicht aus. Vor Skjervøy sammeln sich im Winter große Schwärme von Heringen und das lockt viele Jäger wie Orcas und Buckelwale an. Und genau das ist der Grund, warum ich hier hin gekommen bin. Es eine der ganz wenigen Stellen auf der Welt, wo man den großen Räubern so nahe kommen kann. Glücklicherweise spielt das Wetter mit. Die See ist ruhig und das Wetter gut. Die Sonne kommt bei 4 Stunden Tageslicht zwar zwischen Anfang November und Ende Januar nicht über den Horizont, das Licht reicht aber für tolle Fotos. Nur Unterwasser wird es schwierig zu filmen oder fotografieren. Nach ca. einer halben Stunde auf See treffen wir auf einen Buckelwal, der zielstrebig in eine Richtung schwimmt, wir folgen ihm und werden belohnt. Eine große Gruppe Orcas (ca. 50 – 60 Tiere) bei der Heringsjagd und da keine Fischerboote oder Netze in der Nähe sind können wir tatsächlich in´s Wasser. Was ein Anblick trotz der Dunkelheit unter Wasser sind die Wale deutlich zu erkennen und überall um einen herum kann man ihre Kommunikation und ihr Klicken hören. Und sie sind alles andere als Killerwale, sie erinnern eher an schwimmende Pandabären a la „Free Willy“, interessiert und verspielt kommen sie sehr nahe und versuchen wohl raus zu finden, wer wir sind. Etwas nervös werde ich nur als plötzlich dann ein großer Orcabulle neugierig auf mich zu kommt, also versuche ich nur krampfhaft nicht wie eine leckere Robbe auszusehen. Acht Meter Länge und ca. acht Tonnen Gewicht sind ein überwältigender Anblick. Nach ca. 45 Minuten zieht die Gruppe weiter und wir verlassen durchgefroren aber überglücklich das Wasser. Übrigens sind die drei Grad Wassertemperatur nicht so schlimm, wie sie sich anhören. Wirklich kalt wird es erst, wenn man aus dem Wasser kommt. Das ist mir nach diesem Erlebnis aber wirklich völlig wurscht.

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